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16.10.2011

Pommes und Leber zum Frühstück

Jetzt hab ich wieder die Gelegenheit, auf unseren Blog zu posten, da wir wieder einmal zur Abwechslung einen Stromausfall (nach dem 4. Mal habe ich aufgehört zu zählen, bis jetzt waren auch alle bis auf den ersten, der den ganzen Tag anhielt, Gott sei Dank eher kurz) haben. Diesmal keinen öffentlichen, sondern unseren eigenen privaten, da der Wohnungsstrom abgeschalten wurde. Man hat verabsäumt, uns zu sagen, dass wir "Prepaid"- Strom haben und prompt vor einer Stunde war das Guthaben und somit auch der Strom weg,... Wir haben aber mittlerweile einen Kerzenvorrat angelegt, Daniel hat eine mechanische Taschenlampe und mit einem Rieseneimer Wasser kommt man einige Zeit ganz gut zurecht. Und die Laptops und der UMTS- Stick funktionieren auch ohne Strom.



Diese Woche waren wir in Nihessiue (einem Development Programme von WV), wo WV und lokale Regierungsmitglieder 5 Brunnen an diverse Communities übergab. Daniel war ganz froh, dass ich diesmal die Kinder faszinationsmäßig ablenkte, weil anscheinend eine weiße Frau noch seltener in diese Gebiete kommt als ein weißer Mann (alle sind bei meiner Autofensterseite bei der Verabschiedung gestanden und haben mich verblüfft angesehen).
Außerhalb von Nampula sieht man fast nur noch Hütten mit Strohdächern (die es innerhalb der Stadt kaum oder gar nicht gibt) und man sieht insgesamt, dass die meisten Leute deutlich weniger besitzen als in der Stadt. Es gibt einige Kinder, die merklich unterernährt sind.  Auch wenn wir uns nur kurz im Projektgebiet aufgehalten haben, fällt einem auf, dass einige Menschen Augenerkrankungen haben, die sich wahrscheinlich zu einem großen Teil auf den ernährungsbedingten Vitamin A- Mangel oder Parasiten zurückführen lassen. Außerdem gibt es teilweise ausgeprägte Skelettdeformitäten der dort lebenden Menschen.
Wir übernachteten 1 Nacht im Rot- Kreuzhaus von Murrupula und haben dann am Folgetag im Orts-  „Restaurant“ unser Frühstück erhalten…Pommes und Leber. Um nicht unfreundlich zu wirken, habe ich ein paar Pommes gegessen, die Leber musste liegen bleiben (wahrscheinlich zur Freude des Küchenpersonals). Das war dann doch für uns beide ein sehr ungewöhnlich deftiges Frühstück.
Apropos Essen und Trinken: Es verwundert immer wieder, scheint aber einfach der hiesigen Mentalität zu entsprechen: Es gibt meistens eine Speise,- und Getränkekarte, ….wenn man aber davon bestellen möchte, gibt es das gewünschte Essen oder Getränk nicht. Am einfachsten kommt man immer davon, wenn man fragt, was es denn überhaupt gäbe. Jaja, bei uns kann das auch passieren, dass es entweder ein Getränk oder eine Speise nicht gibt…aber hier ist es meistens so, dass es seeehr viele Dinge nicht gibt, die schriftlich angepriesen werden.
Auch beim Einkaufen ist alles etwas verkompliziert: einer gibt die Ware heraus, einer schreibt die Rechnung und kassiert und ein dritter Arbeiter kontrolliert alle Einkäufe noch einmal anhand der Rechnung. Bei einem größerem Lebensmitteleinkauf muss man etwas geduldiger bleiben, denn dann wird jedes Getränk und Gemüse von der Rechnung abgehakt, alles in ein neues Säckchen gepackt und dann darf man raus aus dem Geschäft.
Gestern sind wir zu einer Party eingeladen worden, da ein Kollege von Daniel vor einem Monat Papa geworden ist. Wir wurden in eine kleine Partystrohhütte verfrachtet und nach einiger Zeit mit viel Essen und Getränken versorgt. Typisch für hier ist Xima, das ein Püree aus Kassava oder Mais ist, meistens in Kombination mit Hühnerfleisch (bei diesen Gastgebern auch Schweinefleisch) und Salat.  Des weiteren gabs noch Shrimpsbällchen und zum Nachtisch einen Schokoladekuchen. Und bezüglich des Alkoholkonsums stehen sie den Europäern in nichts nach.
In ca. 1 Woche fliegen wir wieder nach Maputo, um dann nach Swasiland zu fahren, um unsere Visa zu verlängern. Diese Woche geht es noch einmal ins „Feld“. Und am Wochenende fahren wir vielleicht zum Strand. Für heute genug erzählt, bald gibt’s mehr….anbei noch ein paar Fotos von unserer Wohnung und von Nihessiue (sofern das Internet mitspielt).

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