Das letzte Wochenende haben wir von Donnerstag bis Sonntag im Krüger National Park verbracht (das war Daniels Weihnachtsgeschenk für mich!!).
Wir haben ein Auto von Daniels Firma ausleihen können. Anfangs hatten wir ein paar Bedenken, weil wir gehört hatten, dass es aufgrund der unaufhaltsamen Regenfälle zu starken Überschwemmungen in weiten Teilen des Krüger Parks gekommen sei und deswegen wenige Strassen im Park passierbar waren. Wir fuhren zum westlich gelegenen Orpen Gate des Krüger Parks und danach Richtung Satara Lodge, welche ungefähr mittig im Park liegt. Schon bei der Einfahrt in den Park passierte etwas, was ich noch nie in meinem Leben erlebt hatte- es kamen plötzlich 2 Giraffen und 1 Zebra aus dem Dickicht, bequemten sich langsamen Schrittes auf die Strasse und wanderten ein paar Minuten gemütlich vor unserem Auto, bis sie sich endlich entschlossen, uns vorbeifahren zu lassen.
Ich wollte natürlich gleich ein paarmal aussteigen, Daniel musste mich jedoch ermahnen:“ Hier darf man nirgends aussteigen, Nora! Da gibt es Raubkatzen und vereinzelt aggressive Elefanten!“. Na gut…ich wars anders vom Kasanka National Park gewohnt, da sind wir auch um den Hippo Teich herumgewandert (wobei die Hippos im See auch ein wenig beunruhigend gegrunzt haben).
Dann kamen noch Elefanten und Wildschweine- ich habe mich wie im Szenario Dschungelbuch oder König der Löwen gefühlt(nein- ich habe nicht „in the jungle, the mighty jungle the lion sleeps…“ gesungen).
Wir haben am Abend einen night drive gemacht- und neben schakalen und wild cats auch sogar einen löwen auf der strasse liegen gesehen, der ganz nahe an unserem Auto(an meiner Seite) vorbeigewandert ist- unser guide hat gemeint, dass die Löwen (weil noch 2 weiter hinten gelegen sind) „full“ sind, weil sie eine blutige, mittlerweile undefinierbare Beute bei sich hatten- und die nächsten paar Tage womöglich auch noch faul dort liegen bleiben würden.
Ich musste die ganze Zeit an Michael Mittermeiers Kabarett „Safari“(sehr empfehlenswert) denken, in dem er beschreibt, wie denn so manchmal Safaris ablaufen würden- und er hat absolut recht. Manche Leute kleiden sich tatsächlich so, als ob es dort ums wilde Überleben ginge, von Hut über Überlebensmesser bis zur Fussbekleidung- dabei steigt ja eh fast niemand aus den Autos, und wenn man einen safari walk macht, dann kommt ein bewaffneter guide mit.
Unsere deutschen Mitfahrer sind auch gleich (nicht wirklich im positiven Sinne) bei dem von der satara lodge organisierten night drive aufgefallen, weil sie immer alles besser wissen mussten (der einheimische guide kann sich ja nicht so gut im dortigen Gebiet wie ein Deutscher auskennen). Da war eine Schlange am Boden, und sie fragten den guide, was es denn für eine Schlange sei- er hat gemeint, dass wäre noch eine Babyschlange, schwer zu sagen. Antwort der Deutschen: “Oh Mann, das ist doch Scheise!! Warum weiss der dat nich? Frauke, das is doch bestimmt ne Puffodder!“- Dann wurden von demselbigen (es wurden nämlich links und rechts Scheinwerfer an bestimmte Leute verteilt zur Beleuchtung der Natur und zum leichteren AUffinden der Tiere) alle Tiere beleuchtet, die für mich nicht so interessant waren (Ich wollte wilde, fremdartige Tiere sehen, nicht die, dies bei uns auch gibt. Wir haben leider auch bei jeder großartigen Entdeckung desselbigen Deutschen jedes Mal stehen bleiben müssen)- „Kuck mal, ein Uhu! Kuck mal, ein Frosch!Kuck mal eine Schildkröte! Kuck mal ein Eichhörnchen!“-(Ich habe so gehofft, dass der guide sich einmal umdrehen und sagen würde: “Kuck mal, ein Gewehrlauf!“).
Einmal hat der Deutsche auch etwas im Feld laufen gesehen und gemeint. „what ist that?“- „It’s a black back jakal!“- „Mensch, das glaube ich nicht- dat is doch´n Fuchs“!....Bei unserem sunset drive 2 Tage später hatten wir das Glück, die einzigen Gäste an Bord zu sein und die restliche Zeit konnten wir ohnehin alleine mit unserem Leihauto im Park herumfahren.
Wie auch immer- wir haben Löwen gesehen, das war die Hauptsache! Und auch die folgenden Tage hatten wir kein Pech mit der Tierwelt- sogar einen Leopard haben wir tagsüber auf der Strasse sichten können- er ist für ganze 5 Minuten neben unserem Auto spazieren gegangen. Das war auch ein Highlight für Daniel, denn er war schon 2-3 Mal im Krüger Park und hat noch nie einen Leoparden gesehen. Wir haben 4 von den Big five gesehen- nur die Nashörner haben wir nicht gesehen- war aber auch ok so- die sind ja vom Aussterben bedroht, also können die auch einmal in Ruhe gelassen werden- wir haben ja als Trost auch extrem viel andere Tiere gesehen!! Letztendlich sind wir in den Norden bis zu Olifants gekommen und am letzten Tag über die Crocodile Bridge nachhause gefahren.
Ich glaube aber, dass ich nun genug erzählt habe, die Fotos sind für euch wahrscheinlich interessanter!
"mensch kuck doch - ein gewehrlauf" sehr geil no:-) unsere lieblingsnachbarn, ich kanns soooo...nachvollziehen:-) sabine
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